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Tipps für angehende TV-Moderatoren (1/2)
Interview mit Kerstin von der Linden, WDR-Moderatorin
Wie fühlt es sich an, vor der Kamera zu stehen? Wie kannst Du Dich gut vorbereiten? Was hilft gegen Lampenfieber? Und wie klappt der Sprung ins professionelle TV-Studio?
Als erfahrene WDR-Moderatorin kennt Kerstin von der Linden das Gefühl, vor einer Kamera zu sprechen und mit ihrem Gesicht und ihrer Person für eine Fernsehsendung zu stehen. Regelmäßig ist sie als Moderations-Coach im Einsatz u.a. auch für unsere Programmredaktion.
Im Interview verrät Kerstin von der Linden hier, worauf es vor der Kamera ankommt - und wie Du auch als Anfänger mit einfachen Tipps noch sicherer wirken kannst.











Was macht einen guten Fernsehmoderator aus? Welche Eigenschaften sollte er grundsätzlich mitbringen?
Je natürlicher jemand vor der Kamera ist, umso einfacher macht er es sich und seinem Publikum. Gute Moderation ist keine Frage des Aussehens - und ich werde an dieser Stelle jetzt niemanden nennen, der eigentlich ein gutes Radiogesicht hätte.
Authentizität ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, gerade beim jungen Publikum und neuen Moderatoren vor der Kamera. Oft hört man lieber jemandem zu, der nicht geklont wirkt und dem man glaubt, was er vor der Kamera tut. Mit seinen Ecken und Kanten. Das macht Moderation unverwechselbar, aber auch ganz klar: Es ersetzt kein Wissen, dass man in diesem Job in seinem Bereich auch unbedingt mitbringen sollte.
Ich möchte mich gerne mal vor der Kamera ausprobieren. Welche Anfänger-Fehler kann ich vermeiden?
Bloß keinen auswendig gelernten Text aufsagen! Das klingt meistens steif und eher nach Grundkurs Deutsch. Einfach ein paar Punkte notieren, die für den Inhalt der Moderation wichtig sind. Das einmal durchspielen - und los geht's.
Und das ist gleichzeitig das Schwierigste: Einfach Stichpunkte. Mit Sätzen, die man ganz normal sagt. Keine unnatürlich Betonung. Keine umständliche Formulierung. Anfangs ist die Kamera auch noch fremd und ungewohnt. Aber trotzdem ist es gut und für den Zuschauer hilfreich, wenn Augenkontakt gehalten wird. Nicht rein starren, aber es so erzählen, als ob es ein Freund, Kollege oder die eigene Mutti wissen muss.
Wenn die Kamera läuft, werde ich sehr nervös. Was kann ich dagegen tun?
Das ist meist so, und es gibt Moderatoren, bei denen sich das nie legt. Die sind vor der Sendung nicht ansprechbar und ein nervliches Wrack.
Ich finde immer den ungewöhnlichsten Weg gut, z.B. die letzten Sekunden vor dem Rotlicht kräftig auf- und abhüpfen. Ist vollkommen albern und überflüssig, und man fühlt sich wie ein Freak. Hilft aber, wenn man nicht weiß, wohin mit sich und seiner Nervosität. Wer sich einmal vorab traut, für den ist das, was danach kommt, wie Wellness.
Soll ich vor der Kamera lieber frei sprechen oder mir einen festen Text zurecht legen?
Es kommt immer auf die Länge der Moderation und eventuell journalistische Vorgaben an. Bei kurzen Moderationen unter einer Minute empfehle ich: Weg mit den Texten! Das macht die Sache natürlicher, und die Konzentration ist besser da. Man denkt quasi während des Sprechens - was zum Beispiel bei der Arbeit mit dem Teleprompter ab und an vergessen wird. Der Text ist ja trotzdem da, egal ob er sinnvoll klingt oder nicht.
Bei längeren Moderationen braucht man aber eventuell Zusatzinfos, dann sind ausführliche Stichpunkte gut, die man schnell zur Hand hat. Und bei allem gilt: trainieren, trainieren, trainieren. Kaum einer steht vor der Kamera, und alles funktioniert sofort.
Über gutes Aussehen und persönliche Kritik
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Tinka
"Lieber Manfred, eine super Sache! Die Musikszene im..."
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Sylvia Walter
"Beste Hundeschule eeeeeveeeeer"
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