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Unser Experte:
Johannes Fabry
Johannes Fabry ist gelernter TV-Regisseur und arbeitet u.a. für das WDR Fernsehen in Köln.
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TV-Regisseur als Berufsbild (1/3)
Interview mit Johannes Fabry (WDR)
Als Coach für unsere Auszubildenden war Johannes Fabry bereits bei größeren nrwision-Produktionen wie ZOOM - Das Mediencafé im Einsatz. Im Interview spricht er mit uns über das Berufsbild "Regisseur beim Fernsehen".
Lieber Johannes, vielen Dank für Deine Zeit.
Bei dem Begriff "Regisseur" denkt man ja immer an Hollywood ...
Das tun viele. Als Außenstehender nimmt man dort die Regie auch am deutlichsten wahr - wegen der auffälligen Nennung in Vorspann und Abspann. Dabei ist die Kino- oder Spielfilmregie nur eine von mehreren Formen der Regie.
Regisseure arbeiten beispielsweise auch an Dokumentarfilmen, Theatern, Opernhäusern, Hörspielen oder eben bei Fernsehproduktionen.
Wo liegen denn die Unterschiede?
Beim Theater oder an der Oper führt der Regisseur in erster Linie eine dramaturgische Regie. Er bestimmt also, wie die Schauspieler eine Vorlage umsetzen. Das ist beim Film genauso, nur dass hier auch eine Kamera mit im Spiel ist.
Ein häufiges Fehldenken ist übrigens, dass man glaubt, der Regisseur sitze beim Film hauptsächlich an der Kamera und bestimme den Bildausschnitt. Diese sogenannte "Kadrierung" übernimmt gerade bei großen Produktionen häufig ein bildgestaltender Kameramann ("director of photography").
Die Fernsehregie ist da völlig anders. Hier hat man es meist nicht mit der Führung schauspielender Protagonisten zu tun. Man koordiniert und führt stattdessen mehrere Kameras, die parallel im Einsatz sind. Das betrifft sowohl eine Nachrichtensendung mit 2 bis 3 Kameras als auch beispielsweise eine Fußballübertragung mit mehr als 20 eingesetzten Kameras.
Der TV-Regisseur ist auch der einzige unter den Regiekollegen, der über Kommunikation mit Kameraleuten, Aufnahmeleitung und Moderatoren während einer laufenden Sendung "live" in das Geschehen eingreifen kann. Der Theater- oder der Opernregisseur kann das nicht, während die Vorführung läuft.
Der Job eines Fernsehregisseurs ist es also, Kameras zu führen?
Nicht nur - der Job ist natürlich viel komplexer. Es fängt schon mit der Entwicklung eines TV-Formates an. Daran ist der Regisseur entscheidend beteiligt. Gemeinsam mit der Redaktion entwirft er das dramaturgische Konzept, ist an der Gestaltung der Studio-Deko und des Sendungsdesigns beteiligt und plant nicht zuletzt die spätere Kameraauflösung der Sendung - um nur ein paar seiner Aufgaben zu nennen, bevor die erste Ausgabe überhaupt produziert werden kann. Er ist wichtiger Ansprechpartner für alle an der Produktion beteiligten Bereiche und ist für die Umsetzung der Sendung und des Sendeablaufs verantwortlich.
Bei regelmäßigen Sendungen, wie beispielsweise Magazinen, ist es zudem seine Aufgabe, gestalterische Vorgaben einzuhalten, damit der Look und die Wiedererkennbarkeit der jeweiligen Sendung erhalten bleibt. Würde sich jeder diensthabende Regisseur beispielweise bei der "Tagesschau" austoben dürfen, hätte die Sendung vermutlich jeden Tag ein komplett anderes Opening ...
Der Alltag eines TV-Regisseurs
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